Weihnachtsüberraschung für den Tannenbaum

Veröffentlicht auf von Rechtschreibbär

Rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest wurde die Weihnachtsgeschichte, um den kleinen Tannenbaum mit dem großen Wunsch fertig.

 

Tannenbaum grün

 

Weihnachtsüberraschung für den Tannenbaum

 

Es war einmal ein kleiner Tannenbaum, der wollte so gerne ein bunter fröhlicher Weihnachtsbaum werden. Er stand allein im Wald, zwischen vielen Laubbäumen, und dachte darüber nach, wie es als Weihnachtsbaum sein würde. Er stellte sich vor mit bunten Lichterketten, roten Kugeln und Silberlametta geschmückt zu werden. Plötzlich hörte er ein leises Klingeln, das immer lauter wurde. Durch den Nebel sah er den Schlitten des Weihnachtsmannes auf sich zukommen. Vor Freude schüttelt er den Schnee von seinen Zweigen, um den Weihnachtsmann auf sich aufmerksam zu machen. “Ho, Ho, Ho!“, rief der Weihnachtsmann. „Was haben wir denn da für ein hübsches kleines Bäumchen?“ Voller Freude antwortete der Tannenbaum: “Dass ich das noch miterleben darf dich persönlich zu treffen. Jetzt kann ich dir meinen größten Wunsch erzählen.“ "Oh, da bin ich aber gespannt, was für einen Wunsch ein Tannenbaum hat!“, schmunzelte der Weihnachtsmann. Der Tannenbaum schüttelte noch einmal seine Zweige, sammelte allen Mut den er finden konnte und platzte dann heraus: „Ich möchte bitte ein Weihnachtsbaum werden!“ „Okay!“, sagte der Weihnachtsmann kurz und knapp und begann sofort den Weihnachtsbaum mit hübschen Dingen, die er aus seinem großen Sack zauberte, zu schmücken. Der kleine Baum wusste nicht wie ihm geschah, denn dass er sofort Weihnachtsbaum werden würde, damit hatte er nicht gerechnet. Gut, dass er nicht wusste, dass der Weihnachtsmann gar nicht zufällig hier vorbeigekommen war. Der Waldkobold hatte ihm schon im Sommer einen Brief geschickt und vom kleinen einsamen Tannenbaum, mit dem großen Weihnachtswunsch erzählt. Dem Weihnachtsmann gefiel es gut dem Bäumchen eine Freude zu bereiten. Als er die kleine Tanne fertig geschmückt hatte, sagte er: „Sicher wirst du sehr bewundert werden, denn du siehst wunderschön aus!“ Der kleine Weihnachtsbaum freute sich, aber etwas bedrückte ihn noch. Leise und traurig flüsterte er: “Wer soll mich hier bewundern?“ „Hier gibt es so viele Tiere die noch nie einen Weihnachtsbaum gesehen haben. Es gibt Hirsche, Rehe, Vögel, Hasen, Eichhörnchen und Marder. Alle werden kommen und dich ansehen wollen!“, versprach der Weihnachtsmann. „Bei mir war noch nie ein Tier. Alle laufen einfach immer gleich vorbei!“, entgegnete der kleine Baum traurig. „Das wird sich jetzt ändern!“, sagte der Weihnachtsmann und begann mit einer sehr tiefen Stimme, sehr laut, alte Weihnachtslieder zu singen. Dabei hängte er noch, zwischen die roten Weihnachtskugeln, Meisenknödel in die Zweige. In den Schnee, um den Baum herum, streute er Maiskörner, Eicheln, Kastanien, Nüsse und andere Samen. „Du wirst sehen, das wird ein tolles Weihnachtsfest!“, sagte der Weihnachtsmann. Danach verabschiedete er sich vom kleinen Baum, bestieg seinen Schlitten und glitt davon. Schnell bedankte sich die kleine Tanne und lauschte dem Glockengeläut, bis der Schlitten im Wald zwischen den Bäumen verschwand.

Bunt geschmückt stand er aber immer noch als einzige Tanne ganz allein im Wald zwischen den knorrigen Laubbäumen. Hoch über ihm hörte er es rauschen, raunen und rascheln. Die anderen, viel größeren Bäume, die rundherum standen, tuschelten. Sie flüsterten sich zu wie toll der kleine Baum aussah. Sie waren alle ein wenig neidisch und wären auch gern so hübsch bunt gewesen. 

 

Tannenbaum

 

Als die Nacht hereinbrach und es ganz dunkel wurde, war die kleine Tanne der einzige Baum, der mit den Sternen um die Wette funkelte. Mitten in dieser Nacht wurde eine Sternschnuppe, die hoch am Himmel ihre Bahn zog, neugierig was unter ihr auf der Erde so herrlich glitzerte. Sie kam tief hinunter um nachzusehen. Einen kurzen Moment passte sie nicht genug auf und Plumps, fiel sie dem Baum mitten auf die Spitze. Jetzt war ihm tatsächlich ein Weihnachtsstern auf den Kopf gefallen: „Hey, kannst du denn nicht aufpassen!", schimpfte er. „Entschuldigung, aber du sahst so schön aus, dass ich dich aus der Nähe anschauen wollte.“ „Aber deshalb musst du mir doch nicht gleich auf den Kopf fallen!“ Sie stritten eine Weile hin und her. Eine großeNachteule war durch das Funkeln und Glitzern des Baumes angelockt worden. Sie landete auf einem der knorrigen Äste eines kahlen Baumes und fragte: „Was ist denn hier los? Was macht ihr denn für einen Lärm?“ Der Tannenbaum murrte: „Irgend so ein total verrückter Stern ist mir auf den Kopf gefallen!“ „Das war doch aus Versehen! Ich bin dir doch nicht absichtlich auf den Kopf gefallen!“ entgegnete die Sternschnuppe. „Jetzt ist aber Schluss mit dem Unsinn. Vertragt euch, schließlich ist heute Weihnachten!“, bestimmte die Eule. „Weihnachten? Was heute ist Weihnachten?“, fragte die Sternschnuppe und der Baum fast gleichzeitig. „Ja heute ist Weihnachten und an so einem Tag wird nicht gestritten!“ Weder die Sternschnuppe, noch der kleine Baum hatten bemerkt, dass sich in der Zwischenzeit auch andere Tiere um sie herum versammelt hatten. Der Lärm, der Duft des Futters, besonders aber das helle warme Licht hatte sie alle neugierig werden lassen. Alle Tiere die jetzt rundherum standen waren begeistert über den Stern auf der Spitze des Baumes. Ein alter Elch kam von der Lichtung. Er hatte den Absturz des Sterns gesehen hatte und rief: „Der Stern ist doch die Krönung! Genau der hat dir noch gefehlt. Du leuchtest bis zum Waldrand und darüber hinaus. Du bist wunderschön!“ Der Marder flüsterte dem Reh zu: „Hast du so was schon mal gesehen?“ Das Reh brachte vor lauter Staunen nur noch: „Nein, noch nie!“ heraus. Die vielen Vögel die gekommen waren entdeckten die Futterknödel, flogen in den Baum und begannen zu fressen. Das Eichhörnchen knackte Nüsse die es auf dem Boden fand und das Wildschwein wühlte grunzend in den Kastanien.

Der kleine Baum wurde aufeinmal ganz still. Es war Weihnachten und er war endlich ein Weihnachtsbaum, so wie er es sich schon so lange gewünscht hatte. Viele Tiere waren gekommen, alle hatten satt zu essen und dank der Sternschnuppe, die so ein schönes Licht mitgebracht hatte, war die Nacht nicht mehr kalt und dunkel. Auch die Sternschnuppe spürte, dass diese Nacht eine ganz besondere war. Die Tiere blieben noch lange und erzählten sich schöne Geschichten vom Weihnachtsmann, von Rudolph dem Rentier, vom Waldkobold und von vielen anderen Dingen.

Gut versteckt, hinter einem dicken Baumstamm, stand der Waldkobold und beobachtete das alles. Er freute sich, dass die Überraschung für den kleinen Tannenbaum geglückt war.

Der Weihnachtsstern verschwand nach Weihnachten und niemand weiß wohin er geflogen ist und im Jahr darauf waren aus den Samen, die der Weihnachtsmann um den Baum herum gestreut hatte, viele kleine Tannenbäumchen gewachsen. Von da an war der Tannenbaum auch nie wieder alleine.

 

 

Veröffentlicht in Erzählungen von Kindern

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren: